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Fahne des Krieger- und Militärvereins Deutschland (Abteilung Sindlingen)

Kriegervereine pflegten die patriotische Geselligkeit in Treue zu Kaiser und Vaterland.

Der deutsch-französische Krieg von 1870/71 und die Gründung des Deutschen Reichs führten zur Errichtung von zahlreichen patriotischen Vereinen, vor allem von Krieger- und Militärvereinen. In Sindlingen gab es zwei Kriegervereine. Der erste entstand schon 1873, ihm gehörten neben dem Bürgermeister vor allem Fabrikarbeiter und einige Handwerksmeister an. Der zweite wurde 1909 gegründet und wuchs bis 1911 auf 71 Mitglieder an, meistens Arbeiter und Angestellte der Farbwerke Höchst. Der neue Verein betrachtete es als seine wichtigste Aufgabe, seine Mitglieder „gerade unter der Arbeiterschaft zu werben, und der Socialdemokratie durch Entziehung der monarchisch gesinnten Männer, die nur unter dem Druck der Arbeitscollegen sich dem Verein bisher ferngehalten haben, zu schaden“. Beide Vereine wollten die Treue zu Kaiser und Vaterland stärken, standen aber in einem Konkurrenzverhältnis.
Der Verein von 1909 trat dem Preußischen Landeskriegerverband bei und ließ 1913 von der Bonner Fahnenfabrik eine Fahne fertigen. Sie zeigt den preußischen Adler von 1701 mit dem „FR“ für „Fridercus Rex“ (Kaiser Friedrich) auf der Brust. Die Rückseite präsentiert ein für Kriegervereine typisches Bildmotiv, nämlich Hermann den Cherusker nach dem Sieg über die Römer in der Schlacht im Teutoburger Wald.