



Frankfurt = Hauptstadt des Verbrechens?!
Mit Frankfurt verbinden viele eine kalte, berechnende und profitgierige Stadt mit einem berüchtigten Rotlichtviertel, hartem Drogenmilieu und korrupten Bankern. Frankfurts Spitzenposition in der Kriminalitätsstatistik wird aber vor allem durch seine Eigenschaft als internationales Drehkreuz begründet: Durch Hauptbahnhof und Flughafen sind täglich weit mehr Menschen in Frankfurt unterwegs als hier wohnen. In die Kriminalstatistik werden alle einbezogen, auch die Pendler*innen und Reisenden. Das Schwarzfahren gehört zu den besonders häufig in Frankfurt verübten „Straftaten“.
Der Frankfurter Flughafen ist ein internationales Drehkreuz. Hier landen jährlich 57 Millionen Passagiere aus aller Welt mit und ohne gültige Papiere. Und im Gepäck der Fluggäste findet sich zuweilen jede Menge Unerlaubtes: Jedes Jahr wird beispielsweise geschmuggeltes Geld in Höhe von etwa 42 Millionen Euro sichergestellt. Der „kriminellste“ Ort in Frankfurt ist also der Flughafen und es sind vor allem die Transitreisenden, die ihn dazu machen. Steuerhinterziehung und illegale Bank- und Immobiliengeschäfte wurden lange als Kavaliersdelikte angesehen, obwohl es sich dabei um die Volkswirtschaft stark schädigende Kriminalität handelt – erst in den letzten Jahren wurde der Blick dafür geschärft. Das Image der kriminellen Stadt wird aber auch weiterhin durch Prostitution und Drogenkonsum geprägt – die aber gar keinen Straftatbestand darstellen, aber noch immer öffentlich kriminalisiert und stigmatisiert werden.