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Sammlung – Mode und Textil

Von Beginn an sammelte das Historische Museum auch Kostüme und Trachten, Kopfbedeckungen und Schuhe, sowie Modeaccessoires als Zeugnisse des sich verändernden Zeitgeistes. Kostüme und Accessoires illustrierten vor allem die stil- und typengeschichtliche Entwicklung, während die Trachten das vom Untergang bedrohte ländliche Brauchtum dokumentieren sollten.

Heute sammelt das Historische Museum Frankfurt Kleidung und Accessoires vor allem als Quellen zur Sozial- und Alltagsgeschichte, die sich mit so unterschiedlichen Aspekten wie der Mode als Zeichensystem und als Mittel sozialer Repräsentation beschäftigt. Die Bedeutung der Kleidung für die Körperformung und die durch Kleidung vermittelten moralischen Wertevorstellungen sind Forschungsfragen, die im Fokus der Arbeit mit der Sammlung stehen. In Kooperation mit der Universität Paderborn (Kulturwissenschaft der Mode und des Textilen) konnte ein von der VolkswagenStiftung gefördertes Forschungsprojekt initiiert und der Frage nachgegangen werden, wie Schnitte und Formen historischer Kleidung Einfluss auf die Bewegung genommen haben.  Aus den Ergebnissen des Forschungsprojekts „Kleider in Bewegung versetzen" ist 2020 die Ausstellung "Kleider in Bewegung. Frauenmode seit 1850" hervorgegangen.

Kleidung und Accessoires

Die Sammlung Mode und Textil mit über 16.000 Objekten umfasst neben den Schwerpunkten der bürgerlichen Damen- und Herrenbekleidung von der 2. Hälfte des 18. bis zum frühen 19. Jahrhundert sowie Damenkleidung aus der Zeit von 1850 bis in die 1930er-Jahre vor allem zahlreiche Beispiele der Alltags- und Freizeitkleidung nach 1945. 


Deutschlandweit einzigartig ist die Sammlung der Leibwäsche von 1860 bis heute mit rund 1.000 Objekten. Auch die Accessoires wie Kopfbedeckungen, Handschuhe, Strümpfe, Schuhe, Taschen und Behälter, Stöcke, Schirme und Fächer sind mit wertvollen Konvoluten vertreten. Hinzu kommen Handarbeits- und Handwerkszubehör und Haustextilien wie Tisch- und Bettwäsche, Stickbilder und Wandbehänge. Der Bestand wird ergänzt durch Mustersammlungen und Musterbücher (etwa Stoffe und Knöpfe) verschiedener Hersteller und Händler.

Die Frankfurter Fahnensammlung
Einen besonderen Stellenwert für die geschichtliche Überlieferung Frankfurts nimmt die Fahnensammlung ein. Neben den Quartiersfahnen des 18. Jahrhunderts finden sich hier vor allem Zunftfahnen (etwa die bemalten Fahnen für das Gutenbergfest 1840) und Fahnen Frankfurter Gesangs-, Krieger- und Sportvereine, sowie politischer Vereine des 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Ein Teil dieses Bestands wird im neuen Ausstellungshaus in der Ebene 1, Gesellschaften, präsentiert.

 
Das Frankfurter Modeamt
Die Textilsammlung verfügt über einen reichen Bestand an Modeaccessoires und einigen herausragenden Kleidungsstücken, die das Wirken dieser Einrichtung zwischen 1933 und 1945 dokumentiert. Im „Archiv Frankfurter Modeamt” im HMF werden darüber hinaus zahlreiche Entwurfszeichnungen, Fotografien (in der Sammlung Fotografie), Archivalia und Drucksachen verwahrt. Im Frühjahr 2022 gelang es, drei Kleidungsstücke, die die ehemalige Leiterin des Modeamtes, Margarethe Klimt, nach ihrem Ausscheiden mit ins heimatliche Wien genommen hatte, aus dem Familienbesitz zu erwerben. Sie sind eine hervorragende Quelle, um die Entwurfs- und Fertigungsvorhaben des Modeamtes am Original nachzuvollziehen. Zum Forschungsprojekt geht es hier.


Fachliteratur und Modegrafik
Fachliteratur, Modezeitschriften ab 1900 (Stiftung Eva Larraß) und Versandhauskataloge ab 1955, sowie ein großer Bestand an Druckgrafik (Stiftung Eva Larraß) ist der Textilsammlung zugeordnet und befindet sich in der Bibliothek des HMF bzw. in der Grafischen Sammlung.


Die Schmucksammlung
Die Schmucksammlung umfasst über 700 Einzelstücke vom 17. bis zum 20. Jahrhundert und bildet damit ein weiteres wichtiges Element der Modegeschichte. Neben Edelmetallschmuck in Form von Colliers, Broschen, Ringen, Ohrgehängen und Taschenuhren aus dem Besitz wohlhabender Frankfurter Bürger*innen, ist auch Modeschmuck aus verschiedenen Kunststoffen ab Beginn der 1920er Jahre in der Sammlung vertreten. Einen weiteren wichtigen Bereich bilden Schmuckstücke für Trachten und religiöse Anlässe.