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Titel: 
Nini und Carry Hess
Fliesstext: 
Als 13-jährige wurde Lotti Stern durch das renommierte Fotoatelier Nini & Carry Hess fotografiert, dies auch in mehrfacher Variante. Die Schwestern Nini (1884-1943) und Carry Hess (1889-1957) gründeten noch in der Kaiserzeit ihr Fotoatelier am heutigen Rathenauplatz. Es entwickelte sich schnell zu einem der angesehensten deutschen Studios sowie zu einem gesellschaftlichen Treffpunkt. Berühmt wurden sie vor allem durch ihre Porträts. Für diese stand das „Who is Who“ der damaligen Gesellschaft vor ihrer Kamera. Mit einem immer moderneren Stil prägten ihre Frauenporträts das damalige Bild der „Neuen Frau“. Veröffentlichungen in Illustrierten, Zeitungen und Büchern machten ihre Fotos überregional bekannt. Die Theaterfotografie war ihr zweites Standbein. Im experimentierfreudigen Frankfurter Theater bekamen sie eine Monopolstellung für die Bühnenfotografie. Daneben spezialisierten sie sich auf Aufnahmen des modernen Ausdruckstanzes. 1933 verloren die jüdischen Schwestern fast alle Einnahmequellen. Ihr Atelier wurde während der Novemberpogrome 1938 komplett zerstört. Nur wenige Aufnahmen nach 1933 sind heute bekannt. Carry Hess überlebte in prekären Verhältnissen im Exil in Frankreich. Nini und ihre Mutter wurden aus Frankfurt 1943 deportiert und ermordet.