



Frankfurt = Drehscheibe?!
Schon in der Gründungssage von Frankfurt spielt der Verkehrsknotenpunkt eine tragende Rolle: Auf der Flucht vor den Sachsen stieß der Franke Karl der Große auf den Main. Eine weiße Hirschkuh, die mit ihrem Kalb den Fluss an einer Furt überquerte, wies Karl und seinem Gefolge den Weg auf das andere, sichere Ufer. Die Hirschkuh hat es wohl niemals gegeben, die Furt hingegen schon – sie gab der Ansiedlung um 794 ihren Namen. Dank der kaiserlichen Privilegien und als reichsunabhängige Stadt entwickelte sich Frankfurt schon im Mittelalter zu einer wichtigen Handels- und Messestadt. Tagtäglich kamen hier Menschen aus aller Welt an. Heute noch ist Frankfurt eine Stadt der Pendler*innen, jeden Morgen machen sie Frankfurt zur Millionenstadt.
Die Bedeutung der Drehscheibe wird insbesondere am Flughafen sichtbar, einem der wichtigsten Luftfahrtdrehkreuze der Welt. Er vergrößert sich stetig, was immer wieder Anlass für heftige Proteste bietet. Auch der Autobahnbau erhielt in Frankfurt einen entscheidenden Impuls: 1926 beschloss der Verein HaFraBa, eine Autobahn von den Hanse-Städten im Norden über Frankfurt nach Basel zu bauen – der Bau der Autobahnen wurde später von den Nationalsozialisten propagandistisch ausgeschlachtet. Das "Frankfurter Kreuz" kennen heute vermutlich die meisten Menschen in Deutschland – zumindest aus dem Verkehrsfunk. Mit etwa 335.000 Fahrzeugen pro Tag ist die Kreuzung von A3 und A5 einer der meistbefahrenen Straßenknotenpunkte Europas. Auch virtuell ist Frankfurt eine wichtige Drehscheibe: Mit dem „DE-CIX“ befindet sich, gemessen am Datendurchsatz, der größte Internet-Knoten der Welt in Frankfurt am Main.