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Modell der Frankfurter Altstadt

Das Altstadtmodell der Brüder Treuner wurde 1925 beauftragt als großflächige Sanierungsmaßnahmen intensive Diskussionen in der Stadtgesellschaft auslösten.

Die Brüder Hermann und Robert Treuner erstellten zwischen 1925 und 1961 im Auftrag des Museums das Modell. Schon während seiner Entstehung wurde das Altstadtmodell in der Debatte um die Altstadt als Argument für deren Erhalt benutzt. Zu dieser Zeit entfachten Sanierungspläne die Diskussionen um das Bewahren oder Modernisieren des historischen Stadtkerns.
Das Modell im Maßstab 1:200 besteht aus 64 Segmenten, misst 4,80 x 2,50 Meter und ist an der Domspitze 47,5 cm hoch. Es ist aus massivem Holz gebaut, die Fassaden sind mit kolorierten Pappen- bzw. Papieren nachgebildet. Abgebildet wird die Altstadt im Jahr 1927 – nach dem Durchbruch der Braubachstraße und vor den Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen der 1930er Jahre. Bis in die letzten Einzelheiten bauten die Brüder die Gebäude verkleinert nach. Dafür begannen sie ab Mitte der 1920er Jahre mit Vermessungen, die sie sofort im richtigen Maßstab in ihre Skizzenbücher eintrugen. Alles weitere, wie Farbangaben und Skizzen von Besonderheiten der Häuser, hielten sie in einzelnen Formularen fest. So wurden nicht nur Litfaßsäulen und Geschäftsauslagen überliefert, sondern auch unterschiedliche Bodenhöhen wiedergegeben. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg dienten Bauskizzen und Fotos als Vorlage für das Modell.
Gleichzeitig mit dem Wettbewerb für die moderne Bebauung der Kernstadt zeigte das Historische Museum im Sommer 1950 die Ausstellung „Unsere Stadt“. Mit der Ausstellung und dem Auftrag an die Treuners, das Altstadtmodell weiter zu bauen, bezog das Museum Stellung in der Debatte um Wiederaufbau oder Neubau: Es befürwortete einen historisch genauen Wiederaufbau. Das Modell wurde immer mehr von einem Abbild der Altstadt zur Ikone einer vergangenen und zunehmend verklärten Zeit.

Kommentare

„Der Krieg hat in Frankfurt nicht viel geändert.“ Teilnehmerin des Zan e.V.