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pardon Nr. 1 - die deutsche satirische Monatsschrift

1962 erschien die erste Ausgabe von „pardon“. Die Zeitschrift prägte von Frankfurt aus die Satire in Deutschland und schuf ein neues Lebensgefühl.

Die Pardon-Gründung fiel in die von vielen als verkrustet empfundene Adenauer-Ära. Die Bundesrepublik war jung, aber das Traditionssatireblatt „Simplizissimus“ veraltet. Pardon erfand neue Formen sowie einen neuen frechen Ton.

Die Verleger Hans A. Nikel und Erich Bärmeier gründeten die Zeitschrift 1962. Hans Traxler und Chlodwig Poth, die für die vom Verlag herausgegebenen „Schmunzelbücher“ zeichneten, waren von Anfang an dabei. Nikel gelang es, herausragende Satiriker für das Heft zu gewinnen, darunter F.W. Bernstein, Robert Gernhardt, F.K. Waechter, Pit Knorr, Eckhard Henscheid und Bernd Eilert, aus denen zusammen mit Traxler und Poth die „Neue Frankfurter Schule“ hervorgehen sollte. Für die erste Ausgabe wurden jedoch damals bereits bekannte Personen herangezogen: Das Editorial schrieb Erich Kästner, das Titelbild zeichnete Loriot. Der Erstausgabe ging ein Jahr zuvor eine Nullnummer voraus, ebenfalls mit dem Titelbild von Loriot, um das Projekt Werbekunden und möglichen Mitarbeitern vorzustellen. Ein Vorausheft vom Juli 1962 hatte den, für die Zeitschrift zum Markenzeichen werdenden, hutlupfenden Teufel von F.K. Waechter als Titelbild. Waechter wurde Chef-Layouter und hat das Blatt entscheidend geprägt. Für die Erstausgabe entschied sich Nikel jedoch wieder für das harmlosere Loriot-Männchen mit Blumen-Bukett.

Pardon war von Beginn an erfolgreich und ergänzte mit der aufkommenden 1968er-Bewegung den Zeitgeist um die satirische Komponente. Das Heft verlor jedoch an Profil, als die Gründungsmitarbeiter mit Nikel, der Besitzer, Herausgeber und Chefredakteur in einer Person war, in Konflikt gerieten. Sie zogen sich aus dem Blatt zurück und brachten ab 1979 das Satiremagazin Titanic heraus. 1982 erschienen die letzten Ausgaben von Pardon. Spätere Wiederbelebungsversuche waren erfolglos.